Kluge Köpfe
Wissenschaft – seit Jahrhunderten ein Top-Thema in der Mark
Lange schon gehört Berlin-Brandenburg europaweit zu den Regionen mit der größten Forschungsdichte. Alle großen deutschen Forschungsgesellschaften sind in Potsdam mit jeweils mehreren Instituten ansässig, in ganz Brandenburg sind es 19 Einrichtungen. Mit dem Ausbau der Lausitz zur Forschungsregion werden es mehr. Und auch die einzige Filmuniversität der Welt ist in Potsdam zu finden.
Einige der bekanntesten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der vergangenen beiden Jahrhunderte lebten und forschten in Brandenburg. Nun spielen sie ihre bedeutende Rolle auch als Bube, Dame, König , Ass oder Joker in unseren einzigartigen Spielkartensets „Kluge Köpfe – Brilliant Minds“: Karten spielen mit Albert Einstein, Alexander von Humboldt, Lise Meitner und weiteren klugen Köpfen.
Erhältlich in der Wissenschaftsetage im Bildungsforum, Am Kanal 47, 14467 Potsdam oder Bestellung über E-Mail: prowissen@prowissen-potsdam.de oder Tel: 0331-977 4599
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Rommé-Set | 110 Spielkarten: 14 EUR
Skat-Set | 32 Spielkarten: 9 EUR
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Physiker
*1879 † 1955
Albert Einstein war ein deutscher Physiker mit Schweizer und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft. Er gilt als einer der bedeutendsten theoretischen Physiker der Wissenschaftsgeschichte und weltweit als bekanntester Wissenschaftler der Neuzeit. Seine Forschungen zur Struktur von Materie, Raum und Zeit sowie zum Wesen der Gravitation veränderten maßgeblich das zuvor geltende newtonsche Weltbild. Drei Jahre seines Lebens verbrachte Einstein mit seiner Familie in Caputh – dem heutigen Einsteinhaus.
Geograf | Forschungsreisender
∗1769 †1859
Alexander v. Humboldt, bekannt durch seine Verdienste in der Biologie sowie die Etablierung der Geografie als empirische Wissenschaft, erkundete auf zahlreichen Forschungsreisen einen Großteil der Welt, sammelte wichtige Erkenntnisse über Flora und Fauna und leistete einen wesentlichen Beitrag zur Vermessung und Kartographierung der Erde. Nach seinen Expeditionen durch Amerika lebte Humboldt in Potsdam und arbeitete an seinem Hauptwerk Kosmos – die künstlerisch wie wissenschaftlich ambitionierte Darstellung der ganzen Welt.
Meteorologe ǀ Polar- und Geowissenschaftler
*1880 †1930
Alfred Lothar Wegener, in Berlin geboren, studierte Physik, Meteorologie sowie Astronomie. 1905 arbeitete er am Aeronautischen Observatorium Lindenberg bei Beeskow. Von 1906 bis 1908 ging Wegener als Teilnehmer der dänischen Expedition unter Leitung von Ludvig Mylius-Erichsen auf seine erste Grönlandfahrt. Schon 1910 wies er auf die Möglichkeit hin, dass die Kontinente einst ein einziger Kontinent waren – und versuchte fortan seine Hypothese zu belegen. 1929 begab sich Wegener als Expeditionsleiter auf seine dritte Grönland-Expedition, um die günstigste Stelle für den Aufstieg der im Folgejahr geplanten Hauptexpedition ins grönländische Inlandeis zu finden. Unmittelbar nach seinem Tod wurde Wegeners wissenschaftliche Leistung eher in der Meteorologie und in der Polarforschung verortet. Heute wird jedoch als seine bedeutendste wissenschaftliche Leistung die Theorie zur Kontinentalverschiebung gewertet, die erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts anerkannt und in den Folgejahren zur Grundlage der Theorie der Plattentektonik wurde.
Stifterin/Bildungsreformerin
*1830 †1909
Clara Ottilie Alexandrine Emilie Hoffbauer, geborene Becker, heiratete 1850 den Berliner Kaufmann Herrmann Hoffbauer und zog Mitte der 1860er nach Potsdam, in die Villa Havelhaus auf der heutigen Insel Herrmannswerder. Die Villa wurde zum Begegnungsort mit Theodor Fontane und Ernst von Bergmann. 1884 kaufte sie weitere Grundstücke und gründete die Hoffbauer-Stiftung, deren Ziel die Erziehung und Bildungsförderung von elternlosen Mädchen und jungen Frauen im evangelischen Sinn und die Pflege kranker und alter Menschen war.
Naturwissenschaftlerin ǀ Politikerin
*1897 †1983
Clara von Simson, in Rom geboren, genoss eine moderne, emanzipatorische Erziehung. Sie studierte Physik und Chemie an der heutigen Humboldt-Universität zu Berlin. Albert Einstein, Max Planck, Max von Laue und Walter Nernst waren ihre Lehrer. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam von Simson eine Stelle als Oberassistentin an der Technischen Universität Berlin im Fach Physikalische Chemie. Ein Studienaufenthalt im Clarendon Laboratory in Oxford 1949/50 half ihr, Wissensdefizite zu beheben, die infolge des Ausschlusses aus dem Universitätsbetrieb durch das NS-Regimes entstanden waren, sowie die experimentellen Grundlagen für ihre Habilitation zu erarbeiten. 1951 habilitierte sie als erste Frau im Fach Physik an der TU Berlin und wurde im Folgejahr Privatdozentin und Vertreterin im Akademischen Senat der Hochschule. Wichtig war ihr, die Einheit von technischem Denken und humanistischer Bildung im Lehrplan zu verankern.
Mediziner
*1836 †1907
Ernst Gustav Benjamin von Bergmann wollte eigentlich Altphilologe werden, entschloss sich aber dann für ein Studium der Medizin. Von Bergmann war einer der größten deutschen Chirurgen mit weitreichenden Erfahrungen in der Kriegschirurgie, die er im Preußisch-Österreichischer Krieg 1866, im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 und im Russisch-Osmanischen Krieg 1877/1878 erwarb. Zu seinen Verdiensten zählen die Weiterentwicklung chirurgischer Operationstechniken und der Wundbehandlung (Vater der Asepsis). 1901 übernahm von Bergmann den Vorsitz des neu gegründete Zentralkomitées für das ärztliche Bildungswesen in Preußen. Nach ihm benannt ist unter anderem das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam.
Geodät ǀ Mathematiker
*1843 †1917
Friedrich Robert Helmert gilt als Begründer der mathematischen und physikalischen Theorien der modernen Geodäsie als Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche. Unter seiner Leitung wurde das 1870 gegründete Königlich-Preußische Geodätische Institut, dessen wissenschaftlicher Nachfolger das Deutsche GeoForschungsZentrum-Department Geodäsie ist, zur international führenden geodätischen Forschungseinrichtung. Insgesamt wirkte Helmert ein Vierteljahrhundert seines Lebens auf dem Telegrafenberg in Potsdam.
Mathematiker, Physiker, Theologe | Philosoph & Universalgelehrter
*1646 †1716
Gottfried Wilhelm Leibniz war ein deutscher Philosoph, Mathematiker, Jurist, Historiker und politischer Berater der frühen Aufklärung. Er gilt als der universale Geist seiner Zeit, der versuchte, alle Disziplinen zu beherrschen und stand mit nahezu allen bedeutenden Gelehrten in Kontakt. Die Mathematik sah Leibniz als Schlüssel dafür, die Welt zu verstehen. Er war der erste Präsident der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften (heute Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften).
Physiologe ǀ Universalgelehrter
*1821 †1894
Der in Potsdam geborene Hermann Ludwig Ferdinand von Helmholtz war Physiologe und Physiker und der vielseitigste Naturwissenschaftler seiner Zeit. Als Universalgelehrter leistete er wichtige Beiträge zur Optik, Akustik, Elektrodynamik, Thermodynamik und Hydrodynamik. Durch seine Forschungsarbeiten und Entwicklungen verknüpfte von Helmholtz Theorie, Experiment und praktische Anwendung. Er forschte auf den Gebieten der Medizin, Physik, Mathematik, Psychologie, Philosophie und Musik.
Historiker
*1673 †1731
Jacob Paul Gundling, ab 1724 Freiherr von Gundling war ein deutscher Historiker, über viele Jahre hinweg gleichzeitig Hofgelehrter und unfreiwilliger Hofnarr in der engeren Umgebung des preußischen „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I.. 1718 wurde Gundling als Präsident der Akademie der Wissenschaften Nachfolger von Gottfried Wilhelm Leibniz. Er war Preußischer Geheimer Kriegs-, Ober-, Appellations- und Kammergerichtsrat. Zugleich aber war er auch Vorleser des Königs, Oberzeremonienmeister und Kammerherr – und Mitglied des „Tabakskollegiums“.
Bildungsreformerin
*1861 †1929
Die Bildungsreformerin Johanna Bertha Just gründete 1889 mit ihrer Schwester Margareta und ihrer Mutter Laura eine private Schule in Hirschgarten bei Köpenick, in der an künftige Ehefrauen aus bürgerlichen Kreisen hauswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt wurden. 1894 nimmt Just die berufliche Ausbildung ins Schulkonzept auf und eröffnet die Frauengewerbe-, Haushaltungs- und Kochschule nebst Töchterpensionat in Potsdam (heute Oberstufenzentrum Johanna Just). Hier wurden auch Seminare angeboten, in denen Frauen einen Beruf in der Hauswirtschaft, Schneiderei oder Wäscherei erlernen oder Gewerbelehrerinnen werden konnten. 1904 setzt sie die staatliche Anerkennung als preußische Handels- und Gewerbeschule für Mädchen mit Lehrerinnenbildungsanstalt durch. Just stirbt im März 1929, wenige Tage vor dem 25-jährigen Jubiläum ihrer Schule, in Potsdam.
Optiker ǀ Physiker
*1787 †1826
Der Gelehrte Joseph von Fraunhofer war als Wissenschaftler, Erfinder und Unternehmer gleichermaßen erfolgreich. Er gilt als Begründer der wissenschaftlichen Methodik im Bereich der Optik und Feinmechanik, sowie als Pionier der deutschen Präzisionsoptik. 1814 entdeckte er ohne akademische Ausbildung die Absorptionslinien im Sonnenspektrum, die Fraunhofer’sche Linien. Auf ihn geht die Entwicklung neuer Produktions- und Bearbeitungstechniken für optische Gläser zurück, die die Abbildungsqualität von Linsen entscheidend verbesserten. Seine Arbeit als autodidaktischer Forscher verschaffte ihm große Anerkennung in Wissenschaft und Politik. Joseph von Fraunhofer war Vorbild und Namensgeber der heutigen Fraunhofer-Gesellschaft.
Astronom & Physiker
*1873 †1916
War ein deutscher Astronom und Physiker und gilt als einer der Wegbereiter der modernen Astrophysik. 1909- 1916 wurde er Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums in Potsdam.
Schwarzschild leistete einige grundlegende Arbeiten über klassische Schwarze Löcher. Einige Eigenschaften schwarzer Löcher erhielten deshalb seinen Namen, nämlich die Schwarzschild-Metrik, die Schwarzschild-Tangherlini-Metrik und der Schwarzschildradius. Der Kern eines Schwarzen Loches wird Schwarzschild-Singularität genannt.
Regisseur
*1925 †1982
Konrad Wolf war ein deutscher Filmregisseur in der DDR. Er arbeitete als Regisseur bei der DEFA, wo er vor allem anspruchsvolle und kritische Gegenwartsfilme drehte. Von 1965 bis 1982 war er Präsident der Akademie der Künste der DDR.
Zuletzt arbeitete er als Künstlerischer Leiter an einem 6-teiligen Dokumentarfilm-Projekt „Busch singt“, das anhand der Biografie des kommunistischen Schauspielers und Sängers Ernst Busch einen Querschnitt durch die politische und künstlerische Entwicklung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland geben sollte.
Physikerin
∗1878 †1968
Die Physikerin Lise Meitner entdeckte mit dem Atomphysiker Otto Hahn das Element Protactinium und leitete ab 1918 die physikalisch-radioaktive Abteilung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie in Berlin-Dahlem. Als erste Frau wird sie 1926 Professorin. 1938 floh sie nach Schweden, von wo aus sie Hahn die physikalische Erklärung seiner ersten Kernspaltung lieferte, für die er 1944 allein den Chemie-Nobelpreis erhielt. Meitner war die erste Wissenschaftlerin, die Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften wurde.
Astronomin
*1670 †1720
Maria Margaretha Kirchs Interesse an der Astronomie wurde von Christoph Arnold entdeckt und entwickelt. Bei Arnold lernte sie ihren Ehemann, den Astronomen und Kalendermacher Gottfried Kirch, kennen und ging mit ihm nach Berlin, da er von der Kurfürstlich-Brandenburgischen Societät der Wissenschaften zu Berlin als Astronom eingestellt wurde. Gemeinsam – sie allerdings immer nur als Assistentin – arbeitete das Ehepaar an Beobachtungen, Berechnungen, Wetterbeobachtungen, Kalendern und Ephemeriden. Am 21. April 1702 entdeckte Kirch als erste Frau den Kometen C/1702H1, der jedoch in der Öffentlichkeit ihrem Mann als Entdecker zuerkannt wurde. Unter eigenem Namen veröffentlichte sie später ihre Beobachtungen, z. B. jene der Aurora borealis, ein 1707 erschienenes Polarlicht. Ab 1716 war sie als Assistentin ihres Sohnes Christfried Kirch erneut an der Akademie der Wissenschaften tätig, bereits im Folgejahr wurde sie vom Gelände der Akademie verbannt.
Physiker
*1858 †1947
Der Physiker Max Planck gilt als Begründer der Quantenphysik. Er studierte in München und Berlin und folgte 1885 einem Ruf nach Kiel, 1889 wechselte er nach Berlin, wo er den Lehrstuhl für theoretische Physik erhielt. Er beschäftigte sich mit der Strahlung Schwarzer Körper und konnte 1900 eine Formel – die Plancksche Strahlungsformel – präsentieren, die diese Strahlung erstmals korrekt beschrieb. Damit legte er den Grundstein für die moderne Quantenphysik.
Unterstützung erhielt er dabei von Albert Einstein, in dessen Haus in Caputh er oft zu Gast war.
Chemiker
*1885 †1965
Max Volmer war ein deutscher Chemiker mit dem Schwerpunkt Physikalische Chemie (Reaktionskinetik). 1914–1918 leistete er Kriegsdienst. In diesem Rahmen betrieb er Forschungen zu chemischen Kampfstoffen.
Er war Professor an der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg sowie ab 1955 an der Humboldt-Universität zu Berlin und entwickelte zusammen mit John Alfred Valentine Butler die Butler-Volmer-Gleichung. Von 1955 bis 1959 war er Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
Philosoph
*1729 †1786
Moses Mendelssohn gilt als die Schlüsselfigur der jüdischen Aufklärung in Europa und damit als Wegbereiter der Haskala.
Sein gesamtes Leben und Wirken stand für Aufklärung, Vernunft und Toleranz in Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft. Dem fühlt sich das Moses Mendelssohn Zentrum in Potsdam als wissenschaftliche Einrichtung des Landes Brandenburg – gleichsam im Kontext der heutigen Zeit – auf das Engste verbunden.
Medizinerin
∗1870 †1953
Rahel Hirsch war die erste Frau im Königreich Preußen, die 1913 zur Medizin-Professorin ernannt wurde. Die von ihr entdeckte Durchlässigkeit der Schleimhaut des Dünndarms für großkorpuskuläre Partikel und die anschließende Ausscheidung mit dem Harn wurde nach ihr Hirsch-Effekt benannt. Ihr zu Ehren hat der Staat Israel sie in die Galerie berühmter jüdischer Wissenschaftler in Jerusalem aufgenommen.
Meteorologe
*1866 †1950
Reinhard Joachim Süring studierte Mathematik und Naturwissenschaften in Göttingen, Marburg und Berlin, wo er 1890 mit seiner Dissertation über Die vertikale Temperaturabnahme in Gebirgsgegenden in ihrer Abhängigkeit von der Bewölkung promovierte. Im Anschluss war er im Preußischen Meteorologischen Institut und schließlich als Direktor des Magnetisch–Meteorologischen Observatoriums Potsdams tätig. Der Wolken- und Strahlungsforscher Süring stellte zusammen mit Arthur Berson 1901 den Ballon-Höhenrekord von 10.800 Meter auf. Bedeutender für die Forschung war allerdings ihre Entdeckung in 8.000 Meter Höhe: Sie konnten bestätigen, dass die Lufttemperatur ab ca. 8.000 Meter wieder ansteigt und die Atmosphäre geschichtet ist: Der Übergang zwischen Troposphäre und Stratosphäre war entdeckt.
Dichter | Schriftsteller
∗1819 †1898
Heinrich Theodor Fontane, geboren in Neuruppin, war ein bedeutender Schriftsteller des Realismus, Journalist, Theaterkritiker und Militärhistoriograph. Schon während seiner Apothekerlehre veröffentlichte er erste Gedichte. 1849 gab er den Apothekerberuf auf und widmete sich dem Schreiben. Zu einem seiner bekanntesten Werke gehören die Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Fontanes letzter Roman Der Stechlin erschien erstmals 1897.